Am Ende hat alles geklappt. Hinter den Kulissen stand zwar manch einem der Beteiligten die Schweißperle auf der Stirn – schließlich galt es in diesem Jahr nicht nur ein komplexes Festival mit Newcomern und Stars und organisieren, Proben und Reisen zu ermöglichen und den üblichen Reigen der Eventualitäten zu managen, sondern auch Hygienepläne zu entwickeln und zu beachten, mit dem arktischen und freiluftfeindlichen Sommer zu kämpfen, überhaupt mit einer Menge zusätzlicher Unwägbarkeiten zu früheren Festivalausgaben zu jonglieren. Aber am Ende hat mit Hilfe zahlreicher Helfer:innen im Hintergrund, geduldiger und motivierter Musiker:innen und vor allem der unermüdlichen künstlerischen Leiterin Dr. Kari Kahl-Wolfsjäger das kleine Jubiläum der fünften Ausgabe von Stars And Rising Stars erfolgreich und umjubelt über die Bühne gehen können. Er war ein Wagnis, aber es hat sich gelohnt, für alle, die daran teilhaben konnten.
Und als schillerndes Finale machte Stars And Rising Stars mit der Abschlussgala im Künstlerhaus am Lehnbachplatz Station, mit Vokalmusik aus vier Jahrhunderten unter der Ägide der Sopranistin Simone Kermes, die nicht nur drei charmante Begleiteter aus ihrem eigenen Kreis, sondern den mitreißenden Tenor Sung Min Song mit auf die Bühne holte. Hinzu kam außerdem ein Pre-Konzert, das den verblüffend virtuosen, 14jährigen Pianisten Elias Keller mit Schumanns „Abegg-Variationen“ und dem „;Mephisto-Walzer“ von Liszt als einen Rising Star vorstellte, der schon jetzt über eine hinreißend geschmeidige Leichtigkeit im Umgang mit dem Hochleistungs-Repertoire verfügt.
Simone Kermes wiederum gönnte sich den großen Bogen von der Spätrenaissance bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, mal nachdenklich verhalten, mal mitreißend kokett und mit der entspannten Lässigkeit einer erfahrenen Sopranistin, die ihre Partien in jedem Moment im Griff hat. Sie überließ für mehreren Arien dem koreanischen, in Deutschland lebenden Tenor Sung Min Song die Bühne, der sich wiederum als geschmack- und stilvoller Interpret bewährte, mit einer auch im Volumen noch angenehm warmen Stimme. Und so ging das Festival mit der „lustigen Witwe“ plus Zugabe zu Ende, ein Ausblick, der dem ganzen Aufwand mindestens ein Lächeln abgewann. So war es gedacht, denn es soll ja weiter gehen, im kommenden Jahr mit frischem Elan!