Es ist ein Vergnügen, Danjulo Ishizaka zu erleben, wie er mit den Rising Stars umgeht. Denn der deutsch-japanische Weltklasse-Cellist gibt ihnen Raum und vor allem Sicherheit, sich auf der Bühne zu entfalten. Ein Tassilo Probst fühlt sich an seiner Seite aufgehoben, gerade in Anton Arenskys »Trio No.1 op.32, d-moll« spielt er dem Meister empathisch in die Hände und agiert auf Augenhöhe, was bei den melodisch ineinander greifenden Passagen zu Momenten der pfiffigen Feinheit führt. Der Pianist Maxim Lando ist wiederum im Ausdruck voller Klarheit und gleichzeitig dynamischer Differenzierungskraft, so dass er sich im Gespann mit Ishizaka und Probst, aber ebenso im Duo mit seinem Klavierkollegen Maximilian Haberstock als fast schon schelmischer Souverän des Pathos‘ empfiehlt.
Überhaupt entwickelte sich dieses vorletzte Konzert des Stars And Rising Stars Festivals 2019, das in der Aula des Willherms-Gymnasiums stattfand, zu einem Panoptikum romantischer Emotionsmusik. Haberstocks Chopin brandete neben Landos Liszt, eine in ihrer dezent mit melodischen Relativierungen spielende »Tzigane« von Maurice Ravel, die Tassilo Probst verführerisch pointiert interpretierte, aber auch die mächtige g-moll Sonate von Rachmaninow, die Ishizaka und Lando durch die Wellentäler musikalischer Gefühle führte, ließen den Abend zu einem famosen Kunsterlebnis werden, das mühelos so auch im Herkulessaal hätte stattfinden können. Und wer weiß, womöglich hört man die Rising Stars eh demnächst in den großen Sälen.