Auftakt: Hope, Ionita, Lando

Die Bayern würden sagen: ein schmales Hemd! Wuschelkopf, schüchternes Lächeln, aber Maxim Lando hat mühelos die Sympathien auf seiner Seite. „Mir g’fällt der Bub so gut,“ meint eine der Damen im Publikum der Freiheizhalle, und tatsächlich kann der 15-jährige Pianist aus Long Island durchaus beeindrucken. Wenn er ausholt, dann entwickelt der Steinway Pathos und Volumen, das man zuvor kaum vermutet hat. Und mit der gleichen Noblesse, mit der er verlegen lächelnd mal dezent, mal eloquent in Beethovens ‚Kakadu-Variationen‘ agiert, greift er als Duo-Partner von Daniel Hope bei César Franks ‚Sonate für Violine und Klavier A-Dur‘ dynamisch mächtig und zugleich präzise in der Nuancierung in die Tasten. Eine Wucht, der Bub, der am kommenden Montag noch einmal im Rahmen des Klaviermarathons von ‚Stars And Rising Stars‘ zu hören sein wird.

So wie überhaupt der ganze Abend vom Charme eines harmonierenden Teams geprägt wurde. Hope, der Meister, ließ sich in die musizierende Gemeinsamkeit fallen, brillant nicht nur bei Franck, sondern auch beim melodisch ausschweifenden ersten Klaviertrio von Mendelssohn-Bartholdy, immer gewiss, dass er mit Lando und dem vor allem in der zweiten Konzerthälfte mit volltönendem Nachdruck agierenden Cellisten Andrej Ionita zwei Musiker an seiner Seite hat, die dort nicht ohne künstlerischem Grund gelandet sind. So startet die zweite Ausgabe des Festivals mit einem umjubelten Auftakt in eine turbulente Woche, die bis zum 13.Mai reichlich faszinierende Musik an ungewohnten Orten präsentieren wird.

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