Es gibt das lachende und das weinende Auge. „Natürlich bin ich froh, dass es weitergehen kann“, meint Dr. Kari Kahl-Wolfsjäger, die künstlerische Leiterin von Stars And Rising Stars. „Bis vor wenigen Wochen war ja unklar, ob das Festival überhaupt stattfinden kann. Trotzdem ist es schade, dass wir in diesem Jahr nur 15 Rising Stars präsentieren können, anstatt der rund 25, die es bei den vorangegangenen Ausgaben waren“. Diese durch die pandemischen Umstände erzwungene Selbstbeschränkung widerspricht an sich dem Esprit des Festivals, das es sich ja gerade zur Aufgabe gemacht hat, die jungen und neuen Kräfte der Szene vorzustellen und zu unterstützen. Reisen aber ist nur eingeschränkt möglich, amerikanische Newcomer beispielsweise können daher gar nicht auf dem Programm stehen. Planung bedeutet für Veranstaltler:innen derzeit vor allem Improvisation im Umgang mit den Unwägbarkeiten, aber auch den Möglichkeiten, die sich aus der veränderten Situation ergeben.
Und so ist es auch ein starkes Zeichen, dass das Festival trotzdem an den Start geht, mit sieben Konzerten und neben der Freiheizhalle, dem Odeon, dem Wilhelmsgymnasium und dem Künstlerhaus am Lenbachplatz sogar einem neuen Ort für Musik, dem Garten des Schlosses Blutenburg im Münchner Westen. Neben den Stars wie Simone Kermes, Sabine Meyer, Elisabeth Leonskaja, Margaret Höhenrieder, Alban Gerhardt, Klaus Maria Brandauer und Udo Wachtveitl werden sich junge Talente von Anna Handler, Amadeus Wiesensee, Maximilian Haberstock, Tassillo Probst oder Claudia Camarasa bis hin zu Strahinja Pavlovic, Sonja Uhlmann, Friedrich Thiele, Vivienne Walser, Sebastian Fritsch, Martin Nöbauer, Elias Keller, Sung Min Son, Eva Zavaro und Ziyu He die Ehre geben. Damit hat das Festival im Ausnahmejahr 2021 zwar nicht so viel Konzerte wie zuvor im Programm, aber nicht weniger Qualität in der Auswahl der großen musikalischen Momente zu bieten. Der Blick geht nach vorne, wäre ja noch schöner!